BA2541/2537: Ein VSS-Fehler in diesem Backup-Job hat den Verlust eines Großteils Ihrer Backup-Historie verursacht

Problem:
Falls dieser Fehler in BackupAssist auftritt, ist die Ursache ein Perfomance-Problem des Speicherziels. Hier ist es auf dem Ziel nicht möglich, den Schattenkopie-Speicherbereich ausreichend schnell zu erweitern oder zu bereinigen. Dies verursacht einen Fehler in den VSS-Diensten, welcher dann die kompletten Schattenkopien im Ziel-Bereich löscht. So geht die Historie Ihres Backups verloren.

Um dies zu verhindern, bietet BackupAssist die eingebaute Funktion Schattenkopieschutzmodus (SPM) an, die Sie in den Job-Einstellungen aktivieren können.
Der SPM bekämpft in diesen Fällen nur das Symptom des Fehlers. Es wird hier jeder Zugriff auf die Schattenkopien überwacht. Findet dann ein fehlerhafter Zugriff statt, unterbricht der SPM-Modus diesen und trennt das Ziel-Medium.  
Die Vorteile dieser Funktion sind zwar, dass Ihre Backup-Historie vorerst geschützt wird, dies geht aber zu Lasten der Performance des Jobs. Zudem wird das Problem nicht behoben, sondern nur verschoben. Um eine dauerhafte Lösung zu erreichen, muss hier das System analysiert werden.

Ursache:
In den meisten Fällen liegt das Problem in der Hardware. USB 2.0-Geräte oder schlechte Netzwerkverbindungen sind hier die häufigsten Fehlerquellen. In dieser Konstellation kann auch ein aktivierter VHD-Datencontainer, der je nach Medium für das Erzeugen einer Historie notwendig ist, problematisch werden. Diese zusätzliche Schicht benötigt ebenfalls wieder etwas Leistung.

Lösung:
  1. Hier kann eine Alternative zum VHD-Container Abhilfe schaffen. Alternativen für die Nutzung von VHD-Containern finden Sie in folgendem KB-Artikel:
    https://helpdesk.ebertlang.com/kb/a808/ba4-the-backup-was-interrupted-by-operating-system-crash.aspx 
  2. Generell empfehlen wir, dem Problem entgegenzuwirken, indem Sie die Anzahl der Backup-Stände des Backup-Jobs manuell begrenzen.
    1. In den Job-Einstellungen können Sie im Bereich "Ziel" unter "Backup-Speicheroptionen" die Anzahl der Backups begrenzen.
    2. Aktivieren Sie die Option "Speicherplatz für Backup-Historie manuell verwalten" sowie "Aufbewahrte Backups begrenzen" und definieren Sie die gewünschte Anzahl.


3. Um die richtige Anzahl an Backups zu kalkulieren, analysieren Sie den letzten erfolgreichen Backup-Bericht und überprüfen Sie, wie sich die Größe Ihrer inkrementellen Backups verhält.
Beispiel:


4. Anhand der Historie können Sie dann ungefähr berechnen, wie viele Stände auf das Ziel (bei Ihren aktuellen Datenveränderungen) passen. Ziehen Sie von diesem Maximalwert 3 bis 5 Stände ab, um zu verhindern, dass das Ziel voll beschrieben wird.
5. Bitte überprüfen Sie Ihre Backup-Historie regelmäßig und passen Sie den Wert ggf. an. Die Größe der inkrementellen Stände (und somit die Anzahl der möglichen Backups auf dem Ziel) hängen hierbei natürlich von Ihren Datenveränderungen zwischen den Backups ab.

Eine Beispielrechnung anhand des oben gezeigten Screenshots:
(Speicherplatz auf dem Ziel) - (Größe des letzten Voll-Backup) = (Freier Speicherplatz für inkrementelle Backup)
1820 GB - 705 GB = 1115 GB
(belegter Speicherplatz der inkrementellen Backups) / (Anzahl der inkrementellen Backups) = (ø-Größe eines inkrementellen Backups)
265 GB : 19 = ca. 14 GB
(freier Speicherplatz) / (Größe eines inkrementellen Backups)  = (maximale inkrementelle Backup-Anzahl) 
1115 GB : 14 GB = ca. 79 Backups
(mögliche Backup-Anzahl) - (Empfehlung für Puffer) = (empfohlene Backup-Anzahl) 
79 - 3 = 76
Die Backup-Stände auf dem Ziel sollten in unserem Beispiel also auf 76 begrenzt werden, um zu verhindern, dass das Ziel durch Backups voll beschrieben wird.