Windows-Bug: VHD-Container mit BackupAssist und Windows 10 Pro

In diesem Artikel erhalten Sie Informationen über die weitere Nutzung von VHD-Containern mit BackupAssist und Windows 10 Pro.

Problem
Beim Schreiben eines System-Backups eines Windows 10-Gerätes mit aktiviertem VHD-Container auf ein RDX-Laufwerk / NAS / externes Medium tritt der Fehler BA4: "The Backup was interrupted by operating system crash" auf.

Ursache
Beim Mounten der AVHDX-Dateien über die VHD-Datei des Backups kommt es zu Fehlern. Ursache hierfür ist ein Bug im Windows Virtualdiskservice (vds.exe) ab Windows 10 1809 (also auch 1903 betroffen). Dabei lässt sich der Dienst nicht mehr beenden oder neu starten.

Lösung
Der Hersteller hat bereits einen Support-Fall bei Microsoft eröffnet, die den Bug bestätigt haben. Bis der Fehler behoben wird, empfehlen wir die folgenden 3 Workarounds:

  1. Beim Backup in VHD auf RDX-Medien
    Um dieses Problem zu umgehen, können Sie mit dem RDX-Manager Tool von Tandberg arbeiten. Die aktuellen Tandberg RDX Quickstor-Laufwerke mit USB3.0-Anschluss können Sie mit der neuesten Firmware ausstatten. In Verbindung mit dem RDX-Manager lässt sich dann das Verhalten des Laufwerks bzgl. der Windows-Erkennung von "Wechseldatenträger" auf "lokaler Datenträger" (Fixed Disk Mode) umstellen.


    Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.tandbergdata.com/knowledge-base/index.cfm/using-fixed-disk-mode-on-rdx-quikstor-usb3-docks/


    Download: https://www.tandbergdata.com/apac/index.cfm/products/data-protection-software/rdx-manager/

    Anschließend wählen Sie in BackupAssist ein neues Backup-Ziel: Anstelle von "RDX" geben Sie bitte "Externe Festplatte" an und sichern auf den Laufwerksbuchstaben des RDX-Gerätes. So kann auf dem RDX-Medium nun auch die Bitlocker-Verschlüsselung zum Einsatz kommen. Außerdem stehen die VSS-Dienste zur Verfügung und es lassen sich sowohl eine inkrementelle Sicherung als auch die Einzelrücksicherung von Dateien sowie des kompletten Systems vornehmen.  

    Unser Tipp: Wir empfehlen, die Option "Festplatte nach Abschluss des Backups sicher trennen" in den Job-Einstellungen zu deaktivieren. Unter "Medium vorbereiten" können Sie ganz normal die RDX-Kassetten beschriften. Beim Auswerfen des Mediums unterstützt Sie die folgende Software: http://www.uwe-sieber.de/drivetools_e.html

    Um das Programm als cmdlet aufrufen zu können, muss dann die Datei removedrive.exe aus "Win32" oder "x64" in den C:\Windows\System32- bzw. C:\Windows\SysWOW64-Ordner kopiert werden. Falls Sie dies nicht wünschen, müssen Sie lediglich "removedrive" via Befehl durch den Speicherort ersetzen. Der Aufruf als Skript nach jedem Backup (via Jobeinstellungen) dazu lautet: removedrive u: -L

  2. Beim Backup in VHD auf NAS
    Bitte ändern Sie hier (wenn möglich) das gewählte Protokoll. Wir empfehlen, auf NAS grundsätzlich das iSCSI-Protokoll dem SMB-Protokoll vorzuziehen, da es schnellere Übertragungsraten bietet und das Ziel nur während des Backups verbunden wird. Zudem ist die Nutzung eines VHD-Containers über iSCSI nicht möglich.
    Weitere Informationen mit Anleitungen finden Sie in unserer Knowledge Base: https://helpdesk.ebertlang.com/kb/a431/sicherung-auf-nas-empfehlung-iscsi-target-z_b_-synology-oder-qnap.aspx 

  3. Beim Backup in VHD auf externe Festplatten
    Wir raten von der Nutzung von VHD-Containern auf externen Festplatten ab, da dies nicht notwendig ist und keine Mehrwerte bietet. BackupAssist kann Voll- und Inkrementelle-Backups auf externe Festplatten schreiben.